Ein Stück vom Paradies – Es gibt diese Orte, wo man das Gefühl hat, dass jeden Moment ein Einhorn ums Eck schlendert oder sich eine Zauberfee zum Baden im smaragdgrünen Wasser niederlässt. Ein kleines Inselchen im Staubereich der Traunfälle war jedenfalls genauso ein Platz – wie aus einem Kindheitstraum.
Erforscht haben wir diesen Flussbereich über und unter Wasser, beim sog. Scuben und Tauchen.
Eine bunt gemischte Gruppe der Sportunion FC Graz – unerschrockene Taucher, sportliche Schnorchler kälteresistente Schwimmer – haben den Staubereich der Traun ins Visier genommen. Nach knapp 2 Stunden Fahrt hatten wir schon unser Ziel in Viecht (a.d. Traunfällen) erreicht, die Autos am öffentlichen Parkplatz nach der Brücke untergebracht und erst einmal unsere Schnorchelausrüstung zu „unserem“ Inselchen gebracht. Dazu ging es durch einen schmalen, dunklen Waldpfad zum Fluss hinunter und weiter aufwärts. Das Inselchen selbst ist ein paar Quadratmeter groß und lässt sich durch Waten im knietiefen Wasser erreichen. Mit 20 Grad war das Wasser überraschend warm. Die Kulisse ist wie aus einem Disneyfilm: smaragdgrünes, klares Wasser, Steinblöcke als Inseln mit riesigen alten Bäumen darauf, Treibholz, dunkle Böschungen mit ausgewaschenen Wurzeln. Das Beste daran: Die Traun ist grundsätzlich zum Baden und Scuben (schnorcheln) frei zugänglich. Für uns als Mitglied im TSVÖ ist die Tauchberechtigung bereits inkludiert und sind damit weder auf die DiveCard noch an ortsansässige Tauchschulen angewiesen.
Dieses Naturparadies wollten wir also genauer sehen. Warm eingepackt in Neopren ging es ans Schnorcheln bzw. Scuben, wie man das Flussschnorcheln auch nennt. Das Wasser war klar, einige Krebse ließen sich fotografieren, dazu Flussbarsche, Forellen, Eschen, …. Und so manches Astgeflecht wimmelte von Babyfischen. Besonders schön sind die dunklen Buchten, von Bäumen überwachsen. Das Ufer ist von ausgewaschenen Wurzeln gesäumt, ein paar Blumen blühen hier und dort. Wir umrundeten eine sich im Staubereich gebildete Insel flussaufwärts. Hier ist uns sogar noch ein revieransässiger Hecht begegnet der sich schon an uns Schnorchler gewöhnt hat. Zum Ausklang ließen wir uns entspannt den Fluss abwärts zum Ausgangspunkt zurücktreiben.
Nach einer kurzen Pause gestärkt bereiteten wir uns für den etwas sportlichen Driftdive vor. Dazu mussten wir unsere komplette Ausrüstung vom Auto bis noch weiter flussaufwärts transportieren. Thomas seine Idee war es, weiter oben einzusteigen und mit der Strömung flussabwärts zurück zu unserem Inselchen zu tauchen, denn er hatte schon lange vor unserer Ankunft den optimalen Einstieg weiter oben ausgekundschaftet. Auch wenn wir nicht wirklich tief unterwegs waren, 5 – 10m, so wurden alle relevanten Sicherheits-Checks, Über- und Unterwasser konsequent durchgegangen und abgefragt.
An einer Böschung stiegen wir im notwendigen Teamwork ein, denn deren unscheinbare Steilheit wurde uns erst mit voller Ausrüstung bewusst und so mancher entschloss sich sein Gerät erst im Wasser aufzunehmen. Die Sichtweite schwankte schließlich von leicht „grüner Suppe“ bis hin zu über 15 Meter. Eine Fülle an Fluss-Krebsen begegnete uns, vereinzelt ziehende Barsche. Unter Wasser sah man schön den von einer Steinmauer gesäumten Triftsteig der damals über Wasser lag, bevor es den Stauzone errichtet wurde. Wir tauchten ein paar Mal im Zickzack auch gegen die Strömung, um auf der andere Uferseite nichts auszulassen. An einer der Tiefstellen war das Wasser besonders klar und der Boden mit Sanddünen belegt – wie im Meer. Als Abschluss umrundeten wir noch einmal die Insel, diesmal ein Stockwerk tiefer, vorbei am Steingemäuer des Pumpenhauses und zurück zum Ausstieg. Das sich gesammelte Oberflächen-Treibholz sieht auch spannend aus, wenn die Sonne hindurchscheint. Nach 70 Minuten beendete unsere 10l Flasche nach Erreichen der notwendigen Reserve den Tauchgang – denn wir wären gerne länger geblieben….
Die Nachbesprechung wurde dann aus parktechnischen Gründen auf die Sonnendurchflutete Terrasse des nahegelegenen Gasthofes verlegt mit der wir diesen tollen Tag zufrieden abrunden konnten.